Leishmaniose
Leishmaniose zählt zu den parasitären Erkrankungen,
die durch einzellige Parasiten, den sogenannten Leishmanien, hervorgerufen
wird. Der Erreger findet sich vielfach im europäischen Mittelmeerraum, warum
man oft von einer Mittelmeererkrankung spricht, obwohl es mittlerweile auch in
Süddeutschland schon gefangene Sandmücken gibt. In Europa hat der Erreger den
Namen Leishmania infantum, dieser nistet sich am liebsten in den Körperzellen
des Immunsystem ein, wie Lymphknoten, Knochenmark, Leber und Milz. Über den
Blutkreislauf können sie dann alle anderen Organe befallen.
Übertragen werden die Leishmanien durch die weiblichen Sandmücken. Nur die
weiblichen Mücken brauchen Blut, damit sie ihre Eier produzieren können.
Männliche Sandmücken ernähren sich ausschließlich von Pflanzensäften. Sticht
eine weibliche Sandmücke einen infizierten Hund, nimmt sie mit dem Blut auch
die Leishmanien auf. Diese vermehren sich innerhalb des Mückendarmes bis zur
nächsten Blutaufnahme, auf dem nächsten Hund. Hier kann dieser dann dabei
wiederum infiziert werden.
Zum Ausbruch kommt die Erkrankung je nachdem wie gut das Immunsystem des
infizierten Hundes funktioniert. Die ersten Symptome können durchaus schon
innerhalb weniger Wochen auftreten, aber es kann auch Jahre dauern, bis es zu
ersten Symptomen kommt. Häufig zeigen sich zu Beginn Hautveränderungen, wie
Haarausfall, stumpfes Fell und Schuppenbildung. Typisch wird von der
Brillenbildung berichtet, hierbei findet sich der Haarausfall um die Augen
herum, auch findet sich Pigmentverlust im Bereich der Nase. Daneben kann es zu
kleineren Wunden am Ohrrand kommen, welche ständig bluten und die Krallen
können ein verstärktes Wachstum zeigen. Zusätzlich sind die Hunde meist geschwächt
und verlieren immer weiter an Gewicht. Finden sich die Leishmanien verwiegend
in den inneren Organen, kommt es zu Schwellungen der Lymphknoten, der Leber und
der Milz, zusätzlich zu Augenentzündungen und auch Nasenbluten. Berichtet wird
auch von immer wieder kommenden Fieberschüben und heftigen Durchfällen.
Nierenversagen ist dann meist das Endstadium der Krankheit.
Die Übertragung von Hund zu Hund oder von Hund auf den Menschen ist nicht
bestätigt. Da erkrankte Hunde öfter offene Wunden haben, muss man etwas
vorsichtig sein mit dem Wundsekret. Hier sollte man aber nicht in Panik
verfallen, die Leishmanien sind zwar in dem Wundsekret zu finden, aber sie sind
an der Luft nicht lebensfähig. Trocknet also das Sekret irgendwo unbemerkt ein,
ist keine Gefahr dass man sich dort dann anstecken könnte. Theoretisch ist es
zwar möglich, dass aus der Wunde kommendes Sekret als Überträger funktioniert,
aber nur wenn dieses direkt mit dem Blut des Menschen oder eines anderen Hundes
in Kontakt kommt… was sehr unwahrscheinlich ist! Durch Hundebisse, also per
Speichel oder per Kot und Urin ist die Erkrankung nicht übertragbar, wie leider
immer mal wieder panikmässig verbreitet wird.
Die Diagnose ist nicht unbedingt einfach, da man bei den serologischen
Nachweisen von Antikörpern sowohl falsch positive, wie auch falsch negative
Ergebnisse erlebt hat. Falsch negativ findet sich schon mal bei klinisch
unauffälligen Hunden, also Hunden, die noch keine Symptome zeigen.
Sicherer ist der direkte Nachweis von Leishmanien mit der zytologischen
Untersuchung eines Lymphknoten- oder Knochenmarkpunktates, da sich hier die
höchste Konzentration der Leishmanien befindet.
Leishmaniose ist nicht heilbar, kann aber therapiert werden um das
Fortschreiten und die Stärke der Symptome zu lindern. Darum ist es sehr wichtig
seinen Hund zu schützen, will man ihn mit in Urlaub nehmen. Hierzu gibt es beim
Tierarzt entsprechende Halsbänder oder Shampoos, die Permethrin oder
Deltamethrin enthalten und wirksam als Repellent wirken, so dass es erst gar
nicht zum Blutsaugen kommt. Eine vorbeugende Impfung gibt es nicht.